In diesem Versuch geht es darum, ein Ei in eine Flasche zu bekommen – und auch wieder heraus. Ein ganz faszinierender Trick, bei dem ein paar Streichhölzer oder ein Wasserkocher zum Einsatz kommen. Weiter unten sind noch mehr Experimente mit Eiern zu finden.
Achtung: Dieses Physik-Experiment mit Feuer oder heißem Wasser darf, je nach Alter, von Kindern aufgrund der Brand- und Verletzungsgefahr gar nicht oder nur unter Aufsicht von Erwachsenen durchgeführt werden.
Was wird gebraucht?
- eine Glasflasche mit großer Öffnung wie zum Beispiel eine Milchflasche (der Durchmesser der Öffnung sollte etwas kleiner als der des verwendeten Eies sein)
- ein paar Streichhölzer oder ein Feuerzeug und Papier
- ein gekochtes und geschältes Ei, dessen Durchmesser größer als der der Flaschenöffnung ist
Eine weitere Variante, wie man dieses Physik-Experiment durchführen kann, besteht darin, die Flasche zu erwärmen. Wie das funktioniert, ist in dem Video unten zu sehen. In diesem Fall wird anstelle der Streichhölzer ein Wasserkocher benötigt.
Was ist zu tun?
Man nehme die Glasflasche, zünde drei bis vier Streichhölzer an und werfe sie hinein. Hat man keine Streichhölzer zur Hand, kann man auch ein Feuerzeug nehmen und einen brennenden Papierstreifen in die Flasche werfen. Man warte ab, bis die Streichhölzer oder der Papierschnipsel abgebrannt sind, und setze dann schnell das Ei auf die Flaschenöffnung. Nun kann beobachtet werden, wie das Ei langsam in die Flasche rutscht. Und falls das Ei dann noch heil ist, kann man es per Luftdruck sogar wieder aus der Flasche hinausbefördern. Dazu halte man die Flasche kopfüber, sodass sich das Ei von innen auf die Öffnung legen kann, puste dann von unten kräftig mit einem Strohhalm in die Flasche und warte ab. Auch dieser Trick ist in dem Video unten zu sehen.
In dem nachfolgenden Video von Inspirata wird das gesamte Experiment in der Variante mit dem Wasserkocher gezeigt (ab Minute 2:33). Inspirata ist eine interaktive Mit-Mach-Ausstellung in Leipzig mit über 200 Exponaten.
Was ist geschehen?
Durch das kleine Feuer erwärmt sich die Luft in der Flasche, dehnt sich aus und entweicht. Setzt man nun das Ei auf den Flaschenhals, so ist die Flasche luftdicht verschlossen. In der Flasche herrscht jedoch ein viel niedrigerer Luftdruck als außerhalb. Mit anderen Worten: Von innen drückt weniger Luft auf das Ei als von außen. Daher wird das Ei in die Flasche gepresst – nicht gesogen! Es ist nämlich die Luft, die sich über der Flasche befindet, die das Ei in diese hineinbugsiert. Erwärmt man die Luft in der Flasche mit heißem Wasser, kann man den Effekt ebenfalls schön erleben.
Unter dem Begriff Druck versteht man eine Kraft auf eine bestimmte Fläche. Je größer die Kraft und je kleiner die Fläche, desto größer der Druck. Eine Nadel auf der Haut ist bei gleicher Kraft deutlich unangenehmer als ein Nagel. Luftdruck bezeichnet die Kraft, die eine Luftmenge oder sogenannte Luftsäule auf eine Fläche ausübt.
Dieses Phänomen im Alltag
Druckunterschiede gehen mit starken Kräften einher. Dies ist auch der Grund, warum im Flugzeug der Innendruck der Kabine nach dem Start abgesenkt wird. Nur so lässt sich verhindern, dass die Kräfte auf den Flugzeugrumpf zu groß werden.
Ansonsten lässt sich die Kraft des Luftdrucks auch prima an Saugnäpfen erfahren und die gibt es überall – nicht nur im Haushalt. In der Natur sind sie weit verbreitet – Kraken und Schnecken sind sicher die bekanntesten Beispiele. Aber genauso kommen sie in vielen technischen Anwendungen zum Einsatz. Ein Saugnapf hält, weil zwischen ihm und der Oberfläche, an der er haftet, ein Unterdruck herrscht.
Wer einfache Experimente mit Kindern machen möchte, für den bietet sich dieser Versuch an. Er ist jedoch auch als Schülerexperiment geeignet.
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Physikalischer Miniversuch: Ein weiterer schöner Eierversuch besteht darin, ein Ei so lange in Essig liegenzulassen, bis sich die Schale aufgelöst hat. Dies dauert etwa 24 Stunden. Das Ei wird dann nur noch von der Eihaut zusammengehalten. Dieses Experiment hat zwar nicht viel mit Physik zu tun, macht aber Spaß, und so ein nacktes Ei ist ein tolles Spielzeug. Eierschalen bestehen übrigens aus Kalziumkarbonat. Reagiert dies mit Essigsäure, entsteht Kohlendioxid. Daher bilden sich Bläschen auf der Eierschale.
Quelle/n:
Gardner, Martin (1981): Entertaining Science Experiments with Everyday Objects. New York, Dover Publications, S. 100