Die Markteinführung von „Schleim“ in Deutschland durch Mattel schlug 1978 wie eine Bombe ein. So schrieb „Der Spiegel“ damals: „Das ist der Hit der Saison: Kalt und klamm, wabbelig und schlickerig, schleimig und glibberig — igittigitt!
Das grüne Gallertzeug heißt programmatisch Slime, kommt aus den USA und wird im […] Mini-Mülleimer verkauft: in Deutschland bereits über 2,5 Millionen Mal. Kleine Kinder manschen damit herum, größere erschrecken mit ihm ihre Eltern, Erwachsene schätzen es als Horror-Gag: Es sieht so schön scheußlich aus — wie frisch aus der Nase. Schließlich leistet es auch etwas für die Kunst: Hamburgs Schauspielhaus orderte 1,5 Tonnen Slime als Bühnenbild. Darin inszeniert Peter Zadek derzeit „Ein Wintermärchen“.“
Schleim-Monster, Schleim-Experimente und Schleim-Physik
Ein besonders hübscher Einsatz von Schleim ist in Form von kleinen, schleim-spuckenden Monstern, die es kurz auf dem Markt zu kaufen gab. Auch daran kann man natürlich etwas über Physik und Chemie lernen.
Schleim hat nämlich interessante physikalische Eigenschaften und spielt in der Natur eine ganz besondere Rolle. Ohne Schleim würde es nicht gehen oder besser gesagt flutschen. Die besondere Fähigkeit von Schleimstoffen besteht darin, dass sie Flüssigkeiten in an sich binden können. Diese verfangen sich in riesigen, vernetzen Molekülketten.
In der Zwischenzeit können Kinder Schleim nicht nur anhand von Schleim-Monstern, Pluto-Schleim und anderem Weltraum-Schleim, glitzerigem Einhorn-Poop oder als Popel-Schleim untersuchen, sondern auch mithilfe von Experimentierkästen.
Diese enthalten dann üblicherweise nicht nur die notwendigen Materialien, sondern auch spannender Info-Texte und bunt illustrierter Fun-Facts. Auch zur Beruhigung kann man Schleim einsetzen, wie man in dem nachfolgendem Video sehen kann.
Woraus wird Spielzeug-Schleim hergestellt?
Der Hauptbestandteil von Schleimstoffen bzw. Biopolymeren sind Polysaccaride. Davon finden sich zahlreiche in der Natur, zum Beispiel in Guaran, auch Guargummi genannt, das in vielen Fällen als Ausgangsstoff für Spielzeug-Schleim verwendet wird.
Bei Guaran handelt es sich um eine Art pflanzlicher Gummi, der aus dem Guarkernmehl der Guarbohne gewonnen wird. Die Guarbohne wächst vorwiegend in Indien und Pakistan und Guaran wird auch als Lebensmittelzusatzstoff E 412 verwendet.
In Experimentierkästen mit spaßigen Schleim-Experimenten für Glibber-Fans wird dieser Stoff ebenfalls verwendet und als Schleimbasispulver kommen zudem Johannisbrotkernmehl oder Kieselerde zum Einsatz. Man kann Schleim aber auch aus Polyvinylalkohol herstellen. Hierzu muss man es mit Borax reagieren lassen. Borsäure sorgt in diesem Fall dafür, dass sich Polyvinylketten vernetzen und mit Wasser vermischt ein Gel bilden.
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